Zwei bis vier Euro für den Honig ¬ mehr nicht. Diese Einstellung begleitet die meisten im Discounter: Auf den Einkaufszettel geschaut, ins Regal gegriffen und Billig-Honig in den Wagen geworfen. Über Herkunft und Qualität kreisen nur wenige Gedanken. Doch was ist mit hochwertigem Imkerhonig? Wie tief oder wie gern sollte man hier in die Tasche greifen? Die Antwort erfährst Du hier.

Honig vom Discounter ¬ eine gute Idee?

„Echter Deutscher Bienenhonig“ ¬ für dieses Gütesiegel fordert der Imkerbund einiges: Der Honig kommt aus Deutschland, ist nicht wärmebehandelt und ihm ist nichts beigemischt. Diese Qualität findet sich im Supermarkt selten, denn der Kunde ist König; und der König mag es billig. Deshalb wird der Honig importiert und nach der Deutschen Honigverordnung von 30.06.2015 gibt es dafür drei Siegel:

1. „Mischung von Honig aus EU-Ländern.“

2. „Mischung aus Nicht-EU-Ländern.“

3. „Mischung aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern.“

Der Kunde weiß folglich nicht, aus welchem Land sein Honig in den Warenkorb geflattert kam. Dennoch ist er billig, dafür aber auch jeder Vierte mangelhaft ¬ wie Stiftung Warentest 2019 in einem Test herausfand. Folgendes wurde bemängelt: Der Honig hatte Wärmeschäden, es waren zu wenig Pollen in der gekennzeichneten Sorte; und vor allem in Pollen aus China fand sich das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Imkerhonig dagegen ist rein und unbehandelt ¬ dafür steckt auch viel Arbeit dahinter und eine Menge Flugstunden der Bienen.

Die Biene: ein Arbeitstier

Möchte man beim Imkerhonig die Arbeit der Bienen mit entlohnen, wäre er unbezahlbar: 120.000 km fliegen die Bienen für ein Glas von 500 g ¬ das ist dreimal um die Welt. Für ein Kilogramm Honig wird drei Kilogramm Nektar fällig; und dieser muss noch getrocknet und mit Speichel konserviert werden. Dabei sammelt eine Biene pro Flug nur 65 mg Nektar und fliegt pro Tag bis zu 15-Mal aus. Das ist allein die Arbeitsleistung der Bienen; und diese kannst Du nur mit großer Wertschätzung entlohnen ¬ die Arbeit des Imkers bleibt dabei noch unerwähnt.

Imkerhonig: Wie teuer darf er sein?

Eine alte Faustregel ist: 500 g Imkerhonig soll fünf Euro kosten. Daran halten sich die meisten Imker, wie die deutschlandweiten Preise für 2018 zeigen. Im Schnitt kostete:

– Frühtracht: 5,27 Euro.

– Sommertracht: 5,34 Euro.

– Rapshonig: 5,08 Euro.

Fünf Euro sind also die Untergrenze, doch für „Echten Deutschen Bienenhonig“ darfst Du ruhig tiefer in die Tasche greifen; vor allem für ausgefallenere Sorten wie Waldtracht. Qualität hat auch in der Imkerei seinen Preis: Anschaffungskosten, Kosten für die Bienenvölker pro Jahr und der Arbeitsaufwand des Imkers. Dabei sind die Kosten sehr stabil, auch wenn der Ertrag für ein Jahr einmal gering ist. Akzeptiere deshalb auch sechs oder sieben Euro für ein Glas Imkerhonig ¬ denn je billiger ein Honig ist, desto wahrscheinlicher war Trickserei im Spiel.

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