Honig wird gern zum Süßen von Milch und Tee verwendet und auch als Mittel gegen Erkältungen und Magen-Darm-Viren ist er bekannt. Doch angeblich darf Honig nicht über vierzig Grad erhitzt werden, sonst wird er giftig. Stimmt das?
HMF: Das Gift im Honig?
Viele Menschen haben lange Zeit geglaubt, dass heißer Honig wegen des HMF-Gehalts toxisch sei. HMF ist ein Stoff, der sich aus dem Fruchtzucker im Honig bildet, wenn dieser das Wasser abspaltet. Der HMF-Spiegel im Honig steigt, wenn dieser länger gelagert wird, zum Beispiel bei der Aufbewahrung von mit Honig gesüßtem Tee in einer Thermoskanne.
Die Sorge entstand, weil ähnliche chemische Verbindungen wie HMF krebserregende Eigenschaften besitzen. Als weitere Untersuchungen durchgeführt wurden, stellte sich jedoch heraus, dass HMF für den Menschen unproblematisch ist und keinen Krebs anregt. Von Bienen kann der Stoff jedoch nicht verdaut werden und ist deshalb für sie giftig, er sollte also im Herstellungsprozess nicht verwendet werden.
Ungesund, aber nicht toxisch
Dass heißer Honig giftig sei, erklären uns bereits alte Niederschriften des Ayurveda. Irgendetwas daran muss also wahr sein, oder nicht? Tatsächlich verliert die gesunde Kraft des Honigs mit der Erwärmung an Wirkung. Denn die meisten Enzyme, Vitamine und Proteine sind nicht hitzebeständig und verlieren sich in der Wärme.
Heißer Honig ist dementsprechend nicht giftig, aber trotzdem weniger gesund. Lieber sollte er deshalb auf Zimmertemperatur verzehrt werden. Wie stark der Abbau der Enzyme und Vitamine ist, richtet sich danach, wie stark der Honig erhitzt wird und wie lange.
Und was machen wir nun?
Eine gute Alternative zum Zucker ist und bleibt der Honig trotz allem. Denn er besitzt wenigstens gesundheitsfördernde Stoffe – herkömmlicher Haushaltszucker tut das nicht. Um diese Stoffe jedoch zu erhalten, sollte Honig am besten nicht in einer Speise mitgekocht werden, sondern wie beim Trinken von Tee erst vor dem Verzehr zugefügt werden.
Wichtig ist dafür auch, dass der richtige Honig gekauft wird. Viele günstige Honigsorten werden im Laufe des Herstellungsprozesses bis auf siebzig Grad erhitzt, sodass viele wichtige Inhaltsstoffe ganz verloren gehen. Das liegt daran, dass der Honig sich so besser abfüllen lässt. Wer zu Bio-Honig greift, kann diesem Problem größtenteils aus dem Weg gehen.