Vielleicht haben Sie sich in Bezug auf Wäschetrockner auch schon einmal gefragt, welche Temperaturen eigentlich im Inneren herrschen?! So viel vorweg: Vermutlich würde niemand vermuten, wie heiß es tatsächlich in den Geräten zugeht. Doch wo liegen die Temperaturen in Bezug auf die unterschiedlichen Geräte und wie wirken sich die eingestellten Temperaturen auf die Kleidung aus? Gibt es unterschiedliche Arten von Wäschetrocknern und was muss ich beim Kauf beachten? Diese und viele weitere Fragen wollen wir im nachfolgenden Ratgeber beantworten.

Die Wäsche wird im Trockner aufgeheizt

Die Wäsche im Trockner wird durch das Blasen mittels heißer Luft getrocknet. So, wie wir es auch vom klassischen Haartrockner gewohnt sind. Zum Teil muss die Wäsche extrem hoch aufgeheizt werden, um die enthaltene Restfeuchte verdunsten zu lassen. Für viele Textilien bedeutet das eine Behandlung, welche nicht gerade als schonend eingestuft werden kann. Zwar sind viele unserer Kleidungsstücke auch beim Bügeln hohen Temperaturen ausgesetzt, allerdings wirken diese nur sehr kurz und vor allem punktuell auf die Textilien ein. Durch das Aufheizen im Trockner kann es passieren, dass empfindliche Kleidungsstücke einlaufen, sich also in ihrer Passform verändern. Die Gewebeverarbeitung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Da unsere Wäsche unterschiedlich gewebt ist, reagiert diese auch unterschiedlich auf Hintzeeinwirkungen im Trockner.

Welche Kleidungsstücke dürfen nicht in den Wäschetrockner?

Handelt es sich um Wäsche mit Aufdrucken aus Kunststoff, ist diese keinesfalls für den Trockner geeignet. Die Kunststoff-Aufdrucke würden den hohen Temperaturen im Inneren nicht standhalten und einfach schmelzen. Auch andere Wäschestücke dürfen nicht im Trockner behandelt werden. Das betrifft insbesondere Textilien mit eingenähten Polstern. Diese würden unter der Hitzeeinwirkung ebenfalls schmelzen. Im schlimmsten Fall besteht sogar höchste Brandgefahr.

Wie warm werden die einzelnen Trocknungsgeräte?

Die Temperaturen im Trockner sind nicht einheitlich. Dies lässt sich auf die unterschiedlichen Gerätetypen beziehungsweise die angewandte Bauweise der einzelnen Modelle zurückführen. Zu unterscheiden sind dabei folgende Gerätebauweisen:

Wärmepumpentrockner
Kondenstrockner
Ablufttrockner

Wird ein Wärmepumpentrockner warm?

Der Ablufttrockner arbeitet für gewöhnlich mit Temperaturen von 85 bis 110 Grad. Die Betriebstemperatur von Kondenstrocknern ist sogar noch höher. Diese beläuft sich auf 100 bis 125 Grad. Im Wärmepumpentrockner geht es dagegen deutlich kühler zur Sache. Diese Ausführungen kommen mit vergleichsweise sehr niedrigen Temperaturen aus, welche sich zwischen 46 und 60 Grad bewegen. Und dieser entscheidende Vorteil spiegelt sich im Preis wider: Wärmepumpentrockner verbrauchen weniger Strom und verursachen dadurch weniger Kosten. Das bedeutet allerdings auch, dass ein Wärmepumpentrockner wesentlich länger läuft. Hier gilt: Je höher die Temperaturen, umso kürzer ist die Laufzeit für den Trocknungsvorgang. Damit auch empfindliche Textilien ihren Weg in den Trockner finden können, lassen sich die Temperaturen individuell einstellen. Das ist auch der Grund dafür, weshalb ein Trocknungsvorgang im Wärmepumpentrockner häufig zwei bis drei Stunden Zeit in Anspruch nimmt: Damit gestaltet sich der Trocknungsvorgang insgesamt schonender für die eingegebenen Wäschestücke.

Die Frage wird ein Wärmepumpentrockner warm, lässt sich also mit einem klaren „ja“ beantworten. Auch wenn es sich um vergleichsweise niedrige Temperaturen handelt, werden immer noch bis zu 60 Grad im Trockner erzeugt, da die Luft zum Verdunsten aufgeheizt werden muss. Der Wärmepumpentrockner ist damit zwar kühler unterwegs, braucht aber auch seine Zeit, bis die Restfeuchte vollständig aufgenommen wurde.

Wenn auf dem Pflege-Etikett auf „reduzierte Temperatur“ hingewiesen wird

Wenn Sie auf dem Label des Kleidungsstücks das Trockner-Symbol erkennen, bedeutet das: reduzierte Trockner-Temperatur. Das entsprechende Symbol definiert sich über ein Quadrat, welches einen Punkt in der Mitte zeigt. Sind dagegen zwei Punkte im Quadrat abgebildet, kann die Wäsche getrocknet werden, ohne dass die Temperatur reduziert werden muss.

Tipp: Aufgrund der langen Trocknungszeiten ist es ratsam, wenn Sie die Wäsche nach ihrer Empfindlichkeit sortieren. Alle Materialien welche keine empfindlichen Eigenschaften aufweisen, sollten in einem Trocknungsvorgang zusammengefasst und bei hohen Temperaturen getrocknet werden. Denn eine Jeans würde im Schonprogramm vermutlich niemals trocken werden.

Wie ist ein Kondenstrockner aufgebaut?

Der Kondenstrockner weist im Inneren eine Trommel auf, welche durch einen Motor angetrieben wird. Unterstützend wird dabei eine Antriebseinheit ergänzt. Außerdem werden diese Geräte mit einer Heizeinheit ausgestattet, welche dafür sorgt, dass heiße Luft erzeugt wird. Zunächst wird die eingefüllte Wäsche geschleudert. Die kühle und feuchte Luft wird nun erwärmt, bis ein Ventilator zum Einsatz kommt, welcher die erwärmte Luft direkt durch die restfeuchte Wäsche bläst und damit den Prozess der Verdunstung einleitet. Die feuchte Luft wird weitergegeben. Diese wandert in den Kondensator, welcher sich unter der Wäschetrommel befindet. Dort kühlt die Luft ab und kondensiert zu Wasser. Das dabei aufgefangene Wasser befindet sich im Kondensatorbehälter. Gesteuert wird der Kndenstrockner über eine entsprechende Steuereinheit, welche in direktem Kontakt zum Programmwahlschalter steht.

Um die Restfeuchte ermitteln zu können, sind Kondenstrockner mit Restfeuchte-Sensoren ausgestattet. Diese Sensoren steuern auch die Abschaltung des Programms, sobald die Wäsche den im Vorfeld eingestellten Trocknungsgrad erreicht hat. Nachteilig wirkt sich bei diesen Geräten der hohe Energieverbrauch aus, welcher für diese Technologie erforderlich ist. Solche Geräte schaffen es auf stolze 4 kWh, um einen Trocknungsvorgang erfolgreich abschließen zu können. Dies hat zur Folge, dass Wäschetrockner mit Kondensationstechnologie nur der Energieeffizienzklasse B zugeordnet werden können. Es sollte daher nicht überraschend sein, wenn sich der Kondenstrockner als großer Stromfresser im Haus entpuppt.

Wie sieht das Funktionsprinzip des Wärmepumpentrockners aus?

So, wie es auch beim Kondenstrockner der Fall ist, wird die erwärmte Luft im Wärmepumpentrockner nach dem Schleudern durch die Wäsche geblasen. Anschließend strömt diese in die Wärmepumpe beziehungsweise in deren Verdampfer. Aus der abgekühlten Luft entsteht Kondenswasser, welches wie auch beim Kondenstrockner, im Kondensatorbehälter aufgefangen wird. Im Gegensatz zum Kondenstrockner wird die freigewordene Wärme zum Kältemittel in die Wärmepumpe gleitet. Bei dem Kältemittel handelt es sich in der Regel um Propan, welches unter der Wärmeeinwirkung verdampft und anschließend komprimiert wird. Die abgekühlte Luft wird jetzt in den Kondensator geführt, wo sich gespeicherte Wärme im Kältemittel befindet. Von hier aus kann die Wärme erneut an die Luft abgegeben und für den nächsten Trocknungsvorgang verwendet werden.

Was ist der genau Unterschied zwischen Kondens- und Wärmepumpentrocknern?

Das Funktionsprinzip beider Trockner ist ähnlich. Allerdings unterscheiden sich die verschiedenen Ausführungen deutlich in ihrer Energieeffizienz. Während die Luft im Kondenstrockner erwärmt werden muss und damit ein erhöhter Energieaufwand erforderlich ist, findet die Erwärmung der Luft im Wärmepumpentrockner über das integrierte Kältemittel statt.

Hinweis: Bei dem erwähnten Propan handelt es sich nicht um ein Treibhausgas, womit das Gas keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt hat.

Kaufgründe für den Wärmepumpentrockner: Alle Vorteile im Überblick

Der entscheidende Vorteil des Wärmepumpentrockners bezieht sich ganz klar auf seine Anpassungsfähigkeiten an energie- und umweltbewusste Menschen, welche sich bis dato von dem Betrieb eines Trockners haben abschrecken lassen. Der Wärmepumpentrockner arbeitet energieeffizient und unterscheidet sich in seiner Funktionsweise von anderen Trocknerarten. Das Funktionsprinzip des Wärmepumpentrockners ist dabei denkbar einfach: Im Kern handelt es sich um einen Kondensationstrockner, welcher jedoch zusätzlich mit einer Wärmepumpe ausgestattet wurde. Daher auch seine Bezeichnung. Die erhitzte Luft nimmt ihren Weg durch die Trommel und berührt dabei die feuchten Wäschestücke, welche zur Trocknung bereitliegen. Die Feuchtigkeit wird dabei an die Luft in der Trommel abgegeben und in die Wärmepumpe geleitet, wo das Kältemittel für die Energiespeicherung und die Kühlung der Luft sorgt. Die Energie bleibt gespeichert und wird einfach für den nächsten Tronungsvorgang genutzt.

Während der Trocknung geht also nur wenig Energie verloren, weshalb der Wärmepumpentrockner als besonders effizient eingestuft werden kann. Damit eignet sich die Ausführung bestens für umweltbewusste Verbraucher.

Die Vor- und Nachteile im Überblick:

Pro

Attraktive Bilanz in puncto Energieeffizienz
Lässt sich flexibel dem Standort anpassen
Sehr gute Trocknungsergebnisse

Contra

Anschaffungskosten zum Teil sehr hoch
Längere Trocknungszeiten

Um Ihnen einen besseren Überblick zu verschaffen, wollen wir die Vor- und Nachteile im Nachfolgenden detailliert beschreiben.

+ Die Energieeffizienz

Wie bereits erwähnt, werden Wärmepumpentrockner anders als herkömmliche Geräte konzipiert. Die beim Trocknungsvorgang erzeugte Wärme wird einfach ein weiteres Mal verwendet. Darum handelt es sich um einen fortwährenden Kreislauf, welcher dafür sorgt, dass ein Wärmepumpentrockner so effizient agieren kann. In diesem Bereich lassen sich damit auch die Energiekosten deutlich senken. Bei vielen Geräten beziffern sich die Einsparungen auf mehr als 50 Prozent.

+ Die Unabhängigkeit vom Standort

Insbesondere kleine und überschaubare Wohnungen profitieren von einem Wärmepumpentrockner. Diese Ausführungen geben kaum Feuchtigkeit oder Abluft an den Raum ab, weshalb sich der Platz zum Aufstellen nur bedingt einschränken lässt. Wenn Sie sich an dieser Stelle jedoch fragen, wohin die Luft eigentlich entweicht, sind Sie zurecht erstaunt. Das Prinzip beschreibt definitiv eine innovative Errungenschaft im Zuge der Weiterentwicklung von sinnvollen Haushaltsgeräten.

– Der größte Nachteil definiert sich über die hohen Anschaffungskosten. Allerdings bietet es sich an dieser Stelle an, langfristig zu denken. Die Pluspunkte hinsichtlich der Energieeffizienz relativieren die Kosten auf lange Sicht. Außerdem sollten Sie sich vor dem Kauf im Klaren darüber sein, dass mit einem Trocknungsvorgang auch eine entsprechende Betriebsdauer einhergeht. Zudem müssen Sie mit einer zusätzlichen Geräuschentwicklung im Haushalt rechnen. Allerdings tummeln sich auf dem Markt zahlreiche Produkte, welche mit einem flüsterleisen Betriebsgeräusch punkten. Dieser Aspekt sollte beim Kauf vor allem dann berücksichtigt werden, wenn es sich um kleine und hellhörige Mietwohnungen handelt.

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