Zucker ist vor allem als süßer Brotaufstrich bekannt. Er wird beispielsweise auch in Tee gemischt, um als Ersatz für Zucker zu dienen. Zusätzlich bietet Honig einen angenehmen Eigengeschmack. Honiggläser oder -Quetschflaschen besitzen keine Zutatenliste, da der Inhalt als Lebensmittel aus einer Zutat angesehen wird. Wegen der starken Süße kann die Frage aufkommen, ob dem Honig noch Zucker beigemischt wird.
Woher kommt der süße Geschmack?
Honig wird von Bienen hergestellt. Diese sammeln Nektar von den verschiedensten Blüten und verbreiten dabei die Pollen dieser Blüten. Der Nektar wird in Bienenwaben eingelagert. Enzyme in den Bienen spalten große Zuckermoleküle wie Stärke in kleinere auf, bis zu den Einfachzuckern Glucose und Fructose. Diese bilden, neben Wasser, die Hauptbestandteile von Honig.
Der süße Geschmack von Honig entsteht also durch natürliche Prozesse, die von Bienen durchgeführt werden, um aus dem Nektar von Pflanzen den süßen und leckeren Honig zu machen.
Darf dem Honig noch weiterer Zucker beigemischt werden?
Es gibt wohl wenige Menschen, die Honig als „nicht süß genug“ empfinden würden. Sein natürlicher Zuckergehalt ist bereits so hoch, dass ihm kein weiterer Zucker hinzugeführt werden muss.
Abgesehen davon ist es laut der deutschen Honigverordnung verboten, dem Honig weitere Inhaltsstoffe zuzuführen. Honig mit zusätzlichem Zucker müsste demzufolge als „gesüßter Honig“ oder unter anderen Beizeichnungen vermarktet werden. Man sagt, dass der Honig damit zu 100% naturbelassen ist. Nur dann kann er auch als Honig verkauft werden und gilt in der EU als natürliches Lebensmittel aus nur einer Zutat.
Umstrittener, gefilterter Honig
Eine umstrittene Ausnahme bildet der gefilterte Honig. Er genügt zwar nicht mehr der deutschen Honigverordnung, darf laut EU-Richtlinien aber trotzdem als echter Honig vertrieben werden. Dem Honig wird allerdings nichts zugeführt. Die Bienen werden beim Sammeln von Nektar mit Pollen bestäubt, welcher seinen Weg in die Honigwaben findet. Dieser natürliche Pollenanteil (das sind ca. 0,5%) kann zu Unverträglichkeiten bei Pollenallergikern führen.
Gefiltertem Honig wurde durch eine Mikrofilterung dieser P#ollenanteil entzogen. Das hat nicht nur eine bessere Verträglichkeit zur Folge. Pollen sind feste Schwebstoffe, die sich im Honig befinden. An diesen Pollen kann Honig recht schnell kristallisieren. Durch die Filterung kristallisiert der Honig also langsamer und kann problemlos auch in Quetschflaschen verkauft werden.
Wegen den fehlenden Pollen kann die Herkunft des Honigs allerdings nicht mehr durch eine Pollenanalyse festgestellt werden.
Das führt zu einem Problem: Der Zuckergehalt von Honig ist je nach dem von Bienen gesammelten Nektar unterschiedlich. Die Art der Pollen gibt her, welcher Nektar sich im Honig befindet, was auf den Zuckergehalt schließen lässt. Da gefilterter Honig keine Pollen besitzt, kann kein Rückschluss auf den Zuckergehalt getroffen werden. So bliebe eine nachträgliche Süßung von gefiltertem Honig derzeit unbemerkt.